Depressionen
- Mentale Gesundheit
Ursachen
Während unseres gesamten Lebens sind wir den unterschiedlichsten seelischen Belastungen ausgesetzt. Nehmen diese Belastungen überhand und stören das seelische Gleichgewicht, kann dies eine Verringerung der Lebensfreude zur Folge haben und trübe Gedanken können die Oberhand gewinnen. Positive Gefühle werden dann nicht mehr empfunden. Begleitend können Konzentrationsschwierigkeiten auftreten.
Häufig entsteht das seelische Ungleichgewicht aus zwischenmenschlichen Konflikten, z.B. mit dem Partner, Arbeitskollegen, der Familie. Auch Einflüsse wie Wetter, Klima oder berufliche Belastungen lösen Befindlichkeitsschwankungen aus. Stimmungsschwankungen und Verstimmungszustände gehen meist vorbei, wenn die ursächlichen Probleme erkannt und gelöst werden. Wichtig ist es, dass man lernt, mit dem „Ungleichgewicht von Körper und Seele“ umzugehen. Unterstützend können in einer solchen Phase beispielsweise pflanzliche Arzneimittel eingesetzt werden. Zum Beispiel helfen Johanniskraut-Präparate, das innere Gleichgewicht wiederzufinden.
Bei den Ursachen der Depression besteht noch großer Forschungsbedarf. Es gibt zwar eine Reihe von Erklärungsansätzen, doch viele der genannten ursächlichen Faktoren konnten bislang noch nicht überzeugend belegt werden. Der Einfluss genetischer Belastung ist bisher am besten belegt. Es wird jedoch lediglich die Anfälligkeit für die Erkrankung vererbt. Das heißt, eine Depression wird selbst bei entsprechender genetischer Veranlagung erst im Zusammenspiel mit verschiedenen anderen Faktoren ausgelöst.
Symptome
Kurzzeitig anhaltende depressive Episoden oder wiederholt auftretende, länger andauernde depressive Störungen gehören zu den häufigsten seelischen Erkrankungen. Liegen mindestens fünf der nachfolgend genannten Symptome zwei Wochen oder länger vor, wird von einer depressiven Episode gesprochen.
Ob eine depressive Störung vorliegt oder nicht sollte anhand der Symptome gezielt von einem Arzt untersucht werden. Eine leichte depressive Episode kann der Hausarzt aktiv-abwartend begleiten. Tritt jedoch innerhalb von 14 Tagen keine Besserung oder sogar eine Verschlechterung ein, sollte eine gezielte Therapie beginnen, über die Patient und Arzt gemeinsam entscheiden. Weil Patienten mit depressiven Störungen häufig gleichzeitig weitere Erkrankungen haben, sollte das Vorliegen zusätzlicher körperlicher Erkrankungen in Betracht gezogen werden, die ggf. behandelt werden müssen.
Wie können Sie Ihre Genesung unterstützen?
Behandlung
Bei leichten Depressionen werden Antidepressiva noch nicht eingesetzt. Bei akuten schweren Episoden sind Antidepressiva das Mittel der Wahl. Hierbei sollte der Patient genau über seine Erkrankung und die Behandlung aufgeklärt werden, damit er die Therapie aktiv unterstützen kann. Bei leichten oder mittelschweren Episoden kann Johanniskraut eine Therapieoption sein. Die Patienten sollten allerdings über die unterschiedliche Wirkstärke der Zubereitungen und die hieraus resultierenden Unsicherheiten informiert werden. Zudem sollte der Arzt oder Apotheker über mögliche schwere Wechselwirkungen von Johanniskraut mit anderen Medikamenten aufklären (einschließlich oraler Verhütungsmittel wie z. B. der Pille).
Spricht eine Akuttherapie an, sollten die Antidepressiva mindestens 4-9 Monate über das Abklingen der Symptome hinaus eingenommen werden, um so das Risiko eines Rückfalls zu mindern. Patienten mit zwei oder mehr depressiven Episoden in der jüngeren Vergangenheit, die mit bedeutsamen Beschwerden einhergingen, sollten dazu angehalten werden, das Antidepressivum mindestens über zwei Jahre zur Langzeitprophylaxe einzunehmen. Die Psychotherapie hat sich bei leicht- bis mittelgradiger Depression ebenfalls bewährt. Bei schwerer Depression können Arzneimittel und Psychotherapie kombiniert werden.
Wie können Angehörige und Freunde helfen?
Wie verhält man sich gegenüber Menschen mit Depressionen? Über was spricht man? Wie reagiert man auf ihre Angst, Hoffnungslosigkeit, aber auch Aggression? Viele Menschen fühlen sich da unsicher und hilflos. Sie wollen den Betroffenen unterstützen, wissen aber nicht wie.
Sich zuerst die richtigen Fragen stellen
Haben Sie das Gefühl, die Person verhält sich Ihnen gegenüber in letzter Zeit reserviert oder meidet die Person in letzter Zeit den Kontakt mit Ihnen? Wirkt die Person ängstlich, depressiv oder traurig? Hat die betroffene Person mit dem Rauchen oder Trinken angefangen?
Vorsicht bei gut gemeinten Ratschlägen
Nahe stehende Personen erteilen oft gutgemeinte, aber im Ergebnis kontraproduktive Ratschläge:
Floskeln dieser Art versteht ein depressiver Mensch nicht. Im Gegenteil, der Betroffene denkt, selbst banalste Dinge habe er nicht mehr im Griff. Die Erkrankung verändert auch das Verhalten von depressiven Menschen. Nehmen Sie seine Aggressionen und Reserviertheit nicht persönlich.
Den Genesungsprozess begleiten
Motivieren Sie den Betroffenen stattdessen, sich professionell von einem Arzt helfen zu lassen. Unterstützen Sie ihn dabei und begleiten Sie ihn. Beginnt er eine Therapie, achten Sie darauf, dass er sie einhält und seine Medikamente regelmäßig einnimmt. Oftmals dauert es eine Zeit lang bis die Arzneimittel die erwünschte Besserung bringen. Spenden Sie deshalb Zuversicht und bestärken Sie den Betroffenen in seiner Hoffnung auf Heilung, aber überfordern Sie ihn nicht.
Selbst Hilfe in Anspruch nehmen
Eine Depression kann eine Familie oder Partnerschaft stark belasten. Holen auch Sie sich Hilfe. Familienangehörige und Verwandte können zum Beispiel kleine Aufgaben übernehmen, wie Babysitting für die Kinder, Freunde können im Alltag helfen.
Gewinnen Sie nach Möglichkeit etwas Abstand von der Krankheit. Mit Hobbys oder Sport zum Beispiel. Versuchen Sie nicht auch Opfer der Depression zu werden.
Weiterführende Links:
www.deutsche-depressionshilfe.de
Informationsseite der Stiftung Deutsche Depressionshilfe
www.buendnis-depression.de
Deutsches Bündnis gegen Depression e.V.
www.forum-depressionen.de
Forum Depressionen ist eine unabhängige Selbsthilfe-Plattform für Betroffene, Angehörige und Interessierte