Ernährung
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Gesund essen, mit Spaß und Genuss – das ist leichter gesagt als getan. Zwar war es vermutlich nie so leicht, sich gesund zu ernähren, wie heute. Gleichzeitig macht es ein unüberschaubares Angebot an – oft nur vermeintlich gesunden – Produkten, Diättrends und wissenschaftlichen Erkenntnissen für den Einzelnen jedoch schwer, den Durchblick zu behalten.
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30gBallaststoffe pro Tag sollte man zu sich nehmen, z.B. mit Kartoffeln, Paprika, Vollkornbrot und Tomaten
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60 Kalorienenthält ein Apfel
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1kgFleisch isst ein deutscher Mann im Durchschnitt pro Woche
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40 MillionenKinder unter fünf Jahren sind laut WHO übergewichtig
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100gPfifferlinge enthalten 6,5 mg Eisen
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200grote Beete liefern etwa 40% des Tagesbedarfs an Folsäure
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25gNüsse sollte man täglich maximal verzehren. Zum Beispiel Cashewnüsse stärken das Immunsystem und steigern die Gehirnleistung
5 am Tag
Orientierung im Nährstoffdschungel
Eine gute Orientierung durch den Nährstoffdschungel bieten Ernährungspyramiden. Sie zeigen auf einen Blick, was täglich auf den Teller gehört und was nur gelegentlich. Dabei spielen neben den Nährstoffen viele andere Dinge eine Rolle: Geschlecht, Alter, Gewicht, Größe, der Gesundheitszustand und natürlich der Grad der körperlichen Aktivität. Auch beim Stoffwechsel unterscheiden sich Menschen.
Deshalb hilft es zu lernen, auf den eigenen Körper zu hören:
Was schmeckt, was nicht? Was tut gut?
Bei der Wiederentdeckung des ganz persönlichen gesunden Genusses kann der Besuch beim Ernährungsberater sinnvoll sein.
Ernährungspyramiden – eine wertvolle Hilfe
Fast alle Ernährungspyramiden fußen im kühlen Nass. Da unser Körper zu 70 % aus Wasser besteht, brauchen täglich viel Flüssigkeit.
Aber ganz wichtig: Süße Softdrinks und Limonaden – auch die vermeintlich gesunden Biolimonaden – haben hier nichts verloren.
Die größte Kraft gewinnen wir aus Stärke, den Kohlenhydraten. Aus ihnen bezieht das Gehirn seine Energie. Sie bilden die zweite, breite Schicht des Pyramidensockels. Allerdings sind Kohlenhydrate nicht gleich Kohlenhydrate. Am günstigsten für den Stoffwechsel sind sogenannte komplexe Kohlenhydrate.
Das sind Mehrfachzucker oft im Verbund mit unverdaulichen Bestandteilen, den Ballaststoffen.
Komplexe Kohlenhydrate werden im Darm nur langsam abgebaut und sorgen daher für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel. Kartoffeln, Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte und auch Obst enthalten die komplexen „guten“ Kohlenhydrate. In neueren Ernährungspyramiden spielen Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst die erste Geige im Kohlenhydratkonzert vor den Klassikern Brot und Kartoffeln.
Maßvoller Umgang mit Eiweißen und Fetten
Im oberen Drittel der Pyramide finden sich die Eiweiße oder Proteine. Sie sind der Grundbaustoff für Körperzellen, Hormone und andere lebenswichtige Bauteile. Hochwertige Eiweiße liefern Tiere mit ihrem Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Auch Getreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Reis und Nüsse enthalten Proteine, allerdings in einer abgespeckten Form. Wer Fleisch von seinem Speiseplan streichen möchte, muss darauf achten, die verschiedenen pflanzlichen Eiweiße miteinander zu kombinieren.
Ein Stockwerk über den Proteinen stehen die Fette – wertvolle Energielieferanten und unentbehrlich für zahlreiche Stoffwechselvorgänge. Übermäßiger Genuss hat diesen Kraftspender allerdings in Verruf gebracht. Die größten Übeltäter sind dabei die für den Stoffwechsel ungünstigeren Fettarten (gesättigte und einfach ungesättigte Fettsäuren). Ausgerechnet von ihnen nehmen die Deutschen im Durchschnitt zu viel zu sich. Unterversorgt hingegen sind wir häufig mit den günstigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren: Ihr Anteil im Durchschnittsspeiseplan liegt statt der empfohlenen 30 % bei nur 14 %. Ungesättigte Fettsäuren spielen deshalb eine so wichtige Rolle, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Sie sind zum Beispiel in Fisch, Nüssen, Samen, Sonnenblumenund Weizenkeimöl enthalten. Ganz oben an der Pyramidenspitze schließlich thronen Schokolade & Co. – all die Seelentröster, die fast jedem von uns das Leben versüßen. Als buchstäbliches Sahnehäubchen auf einem ausgewogenen Mahl, das sich aus allen Stockwerken der Pyramide anteilig bedient, können sie der Gesundheit keinen Abbruch tun. Denn bei gesunder Ernährung sollte es vor allem um eines gehen: um Genuss.
Die 5G der gesunden Ernährung
Die Grundsätze der gesunden Ernährung liegen auf der Hand – mit den 5G der Bundesinitiative EBS – Ernährung, Bewegung, Stress:
» gemischt – genug – genussvoll – gut – gemeinsam «
Mehr Infos finden Sie unter: www.gutdrauf.net
Vitalstoffe – der Mensch lebt nicht vom Brot allein
Neben Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett benötigt unser Körper Vitalstoffe: Vitamine und Mineralien. Wer sich ausgewogen ernährt, versorgt sich in aller versorgt sich in aller Regel mit allem, was er braucht. Es gibt aber Situationen, in denen es notwendig werden kann, sich mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln mit den lebenswichtigen Mineralien und Spurenelementen zu versorgen. Besonders ab 50 nimmt der Energiebedarf in aller Regel ab. Gleich hoch bleibt aber der Bedarf an Vitalstoffen. Nahrungsergänzungsmittel können helfen, die Vitalstoffversorgung zu sichern, ohne an Gewicht zuzulegen.
Trend Vegan
Die Zahl der Menschen, die sich vegan ernähren – also nicht nur auf Fleisch, sondern auf alle tierischen Produkte vom Ei bis zum Joghurt verzichten – wächst stetig. Abgesehen von dem ethischen Aspekt, ist es wirklich auch gesünder, nur noch Pflanzliches zu essen?
Erste Studien legen nahe, dass Veganer im Durchschnitt schlanker sind und seltener unter Bluthochdruck leiden. Allerdings kann es bei Wissenslücken um Nährstoffbedarf zu Mangelerscheinungen kommen. Die Versorgung mit den notwendigen Nährstoffen durch rein pflanzliche Lebensmittel ist nämlich aufwändiger als mit tierischen. Und: Das Vitamin B 12 muss mittels Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden. Kurz: Ein veganer Speiseplan benötigt mehr Planung als eine Ernährung, bei der auch tierische Produkte auf den Tisch kommen können.
Drei Fragen an den Experten
Dr. Petra Ambrosius
Die Ernährungsexpertin Dr. Petra Ambrosius unterhält ein Beratungsstudio in Wiesbaden.
Wer weiß, was auf seinem Teller liegt, tut sich sicherlich leichter mit der gesunden Ernährung. Es ist für einen gesunden Menschen aber nicht nötig, die genaue Nährstoffzusammensetzung zu kennen.
Industriell verarbeitete Lebensmittel machen es dem Einzelnen schwer zu wissen, was er isst. Hier verstecken sich die größten Ernährungssünden, zum Beispiel ungünstige Fette und Zucker.
Mehr Informationen: www.dr-ambrosius.de
Weiterführende Links:
www.dge.de
Seite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung mit vielen wissenschaftlichen Studien zur Ernährung und den zehn Regeln zur gesunden Ernährung
www.aid.de
Der Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bietet Lehrmaterialien rund um gesunde Ernährung.
www.ernaehrung.de
Umfangreiche Informationen bietet die Seite des Deutschen Ernährungsberatungs- und -informationsnetzes.