Reisegesundheit

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Gesundes Reisefieber – Bei akutem Fernweh hilft in aller Regel nur eine Medizin: losfahren! Die Sehnsucht nach der Ferne kann dennoch an die Gesundheit gehen – vom lästigen Schnupfen durch klimatisierte Räume bis zu gefährlichen Tropenkrankheiten. Wer bei den Reisevorbereitungen die Gesundheit auf dem Plan hat, kann den Urlaub mehr genießen.

Ob Rucksacktour abseits der Touristenpfade oder Strandurlaub mit Partynächten, ob Clubferien mit der ganzen Familie oder Bildungsreise, ist die Gesundheit angeschlagen, sind Erholung und Erlebnis buchstäblich „im Eimer“. Deshalb sollte eins im Gepäck nicht fehlen: die klug gepackte Reiseapotheke mit Heftpflaster, Kopfschmerztabletten & Co. Vor allem ein Mittel gegen Durchfall sollte der umsichtige Reisende stets zur Hand haben. Oft reichen ungewohnte Kost und Umgebung, um die Verdauung aus dem Takt zu bringen. Und wer sucht schon gern im Paradies nach dem WC? Ansonsten hängt der Inhalt der Notfall-Apotheke von Reiseziel und eigenen Bedürfnissen ab. Grundsätzlich gilt: Je abgelegener das Reiseziel von touristischen Zentren, desto besser sollte man sich wappnen.

5 Tipps gegen Reisekrankheit
Ingwer

Ingwer

Ingwer gilt als geeignetes Hausmittel bei leichter Reiseübelkeit. Die Knolle mit ihrer Schärfe vermag Symptome wie Übelkeit, Schwindel und Brechreiz auf Reisen zu lindern. Als Tee frisch zubereitet oder einfach dünne Ingwerscheiben roh kauen und die Ablenkung ist garantiert!

Alles Gute-Tipp: Auch Baldriantee oder -tropfen, Pfefferminztee oder Zitronensaft können gegen die Übelkeit angewendet werden.

Leichter Snack vor Reiseantritt

Leichter Snack

Wer für Reiseübelkeit anfällig ist, sollte mit leichter Kost die Reise antreten. Denn mit nüchternen Magen können schnell Schwindel und Übelkeit auftreten. Als kleiner, gut verdaulicher Snack eignen sich insbesondere: Obst, Zwieback oder dünn belegte Brote – auf jeden Fall sollte die Mahlzeit fettarm und wenig gewürzt sein. Trinken Sie Tee oder stilles Wasser und heben Sie sich das Eis für später auf.

Alles Gute-Tipp: Starten Sie gut ausgeschlafen in die Reise.

Richtige Blickrichtung

Richtige Blickrichtung

Wenn sich ein flaues Gefühl im Magen ankündigt, Ihnen schwindlig wird, sollten Sie Ihren Blick möglichst nach draußen richten: beim Autofahren nach vorne zur Frontscheibe auf die Straße, bei Zugfahrten in Fahrtrichtung und auf dem Schiff den Horizont fixieren.

Alles Gute-Tipp: Vermeiden Sie nach unten zu schauen z.B. zum Lesen oder aber auch den Blick seitwärts zu richten, um sich mit Mitfahrern zu unterhalten.

Frische Luft

Frische Luft

Sorgen Sie für frische Luft sobald sich ersten Anzeichen einer Übelkeit bemerkbar machen. Die frische Luft einzuatmen, tief durchzuatmen und zu entspannen erscheint einfach, kann allerdings oftmals Schlimmeres verhindern. Demnach sollte man im Auto oder Zug häufiger mal das Fenster öffnen.

Alles Gute-Tipp: Intensive Gerüche (z.B. Parfum) können das Gefühl der Übelkeit verstärken.

Lenken Sie sich ab!

Lenken Sie sich ab!

Ein Song Ihrer Lieblingsband, ein spannendes Hörbuch oder ein interessantes Gespräch, suchen Sie nach Ablenkung! Konzentrieren Sie sich bewusst auf schöne Dinge und Sie werden merken, dass Sie kurzzeitig Ihre Übelkeit vergessen haben.

Alles Gute-Tipp: Falls möglich, „setzen Sie sich ans Steuer“ oder machen Sie autogenes Training.

Urlaubsfreuden ohne Reue – Impfschutz, Thrombose-Risiko & Sonnenschutz

In vielen Fällen bietet der richtige Impfschutz die beste Versicherung gegen unliebsame Reisesouvenirs in Gestalt von Infektionen. Vor allem vor Fernreisen in die Tropen und Subtropen sind bestimmte Impfungen ratsam und zum Teil sogar Pflicht. Selbst beim Urlaub in heimischen Gefilden können Impfungen angebracht sein. In den Wäldern Süddeutschlands etwa besteht die Gefahr, sich durch einen Zeckenbiss mit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zu infizieren. Gleiches gilt für naturnahe Urlaube in Österreich, der Schweiz, Skandinavien und Osteuropa. Bei einem abenteuerlichen Trip in Südeuropa mit eher einfachen Unterkünften empfiehlt sich eine Impfung gegen Hepatitis A. Und wer zum Beispiel in der Türkei den Touristenzentren den Rücken kehrt, sollte besser gegen Typhus geimpft sein.

Impfschutz

Andere Länder, andere Krankheitserreger. Vor allem vor Reisen in exotische Länder ist ein umfassender
Impfschutz dringend zu empfehlen; einige Impfungen sind gesetzlich vorgeschrieben (z. B. Gelbfieber).

Die Liste in der Infografik zu Impfschutz kann nur einen groben Überblick geben. Informieren Sie sich spätestens sechs Wochen vor Reiseantritt über die nötigen Impfungen. Auch bei Last-Minute-Reisen lohnt der Gang zum Arzt. Einige Impfungen wie gegen Hepatitis A sind auch kurzfristig möglich.

» Je abgelegener das Reiseziel von touristischen Zentren, desto besser sollte man sich wappnen. «

» Vor allem vor Fernreisen in die Tropen und Subtropen sind bestimmte Impfungen ratsam und zum Teil sogar Pflicht.«

Malaria-Risiko

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch die Anopheles-Mücke übertragen wird. Mehr Informationen für Reisende haben wir in unserer Patientenbroschüre zusammengestellt.

Da das Risiko für eine Übertragung einer Malaria nicht in allen Regionen gleich ist, erläutern wir in der folgenden Übersicht, in welchen ausgewählten Reiseländern Afrikas ein hohes und in welchen ein geringes Risiko besteht.

Thrombose-Risiko

Aber nicht nur Viren und Bakterien können – je nach Konstitution, Alter, etc. – die Urlaubsfreuden torpedieren. Das Sitzen auf langen Autofahrten oder Flügen kann eine lebensgefährliche Thrombose verursachen. Spezielle Thrombosestrümpfe mindern das Risiko. Außerdem hilft es, möglichst häufig Pausen einzulegen und umherzugehen.

Sonne & UV-Schutz

Damit am Urlaubsort der Hunger nach Sonne nicht im schmerzhaften Sonnenbrand mündet, sollte ausreichender UV-Schutz Vorrang haben. Der ist wiederum abhängig von Hauttyp und Sonnenintensivität. Wichtig: Zarte Kinderhaut benötigt stärkere Schutzpatrone als die von Erwachsenen. In besonders sonnenintensiven Gegenden, am Strand, in der Wüste oder im Gebirge, schützt man sich besser durch Kleidung. Kopfbedeckung nicht vergessen! Und: Die Sonnenbrille ist in sonnenverwöhnten Ländern mehr als ein modisches Accessoire. Auskunft über den UV-Schutz geben entsprechende Kennzeichnungen. Dabei gilt: Sonnenbrillen, die nicht nur das Gesicht oder die Frisur zieren sollen, sondern die Augen schützen, kaufen gesundheitsbewusste Urlauber am besten im Fachhandel. Vor allem beim Augenschutz für Kinder gilt: Finger weg von Billigmodellen aus dem Discounter!

  • Achtung Salat!
    Auf Reisen besser nur gekochte oder geschälte Nahrungsmittel zu sich nehmen ("Cook it, peel it or forget it."). Auch zum Zähneputzen lieber Mineralwasser oder abgekochtes Wasser statt Leitungswasser verwenden.
  • 600–1000
    gemeldete Malariafälle pro Jahr in Deutschland.
  • Max. 6°
    Celsius unter der Außentemperatur sollte in Innen-räumen herrschen.
  • Nicht vergessen!
    Auslandskrankenversicherung & Notfallliste mit Telefonnummer von Hausarzt, Apotheker, Angehörigen, Krankenkasse, Deutsche Botschaft, Giftnotruf etc.
  • Mind. +5
    und höher gilt für den LSF von Kinder Sonnencremes im Vergleich zu Erwachsenen.
  • 10–90 %
    aller Reisenden je nach Region und Reiseart erkranken an Durchfall.
  • 3
    sollte die Blendschutzkategorie der Gläser von Kinder-Sonnenbrillen für Strand und Gebirge sein.

Jetlag: Biorhythmus aus dem Takt

Harmlos hingegen, aber lästig ist der berühmte „Jetlag“, jene bleierne Müdigkeit, wenn die Zeitverschiebung auf Fernreisen unseren Biorhythmus durcheinanderwirbelt. Der Effekt ist übrigens bei Flügen gen Osten stärker ausgeprägt: Unsere biologische Uhr nimmt es uns ein wenig übel, wenn wir Zeit verlieren. Ein richtiges Kraut gegen den Jetlag ist nicht gewachsen. Was hilft: der drängenden Müdigkeit nicht nachzugeben, sondern den Körper umgehend an den neuen Tag-Nacht-Rhythmus zu gewöhnen. Helfen wird es auf jeden Fall, die ersten beiden Tage nach der Anreise etwas ruhiger anzugehen.

Eine größere Rolle spielt die Zeitverschiebung bei Reisenden, die zu einer bestimmten Uhrzeit Medikamente einnehmen müssen, zum Beispiel bei Diabetes. Gleiches gilt für einige Anti-Baby-Pillen, die innerhalb eines engen Zeitkorridors eingenommen werden müssen. Für sie gilt: Den gewählten Zeitpunkt vor der Reise allmählich umstellen – am besten mit seinem Arzt oder Apotheker darüber sprechen. In diesem Sinne: einen erholsamen, spannenden, anregenden und in jedem Fall gesunden Urlaub!

Spiele für den Urlaub

Ob der Familienurlaub gelingt, hängt nicht nur von Wetter, Unterkunft und Co. ab. Mit Fantasie und Spaß lassen sich Langeweile und Genörgel auf Autofahrten oder an Regentagen bestens vertreiben. Gemeinsame Spiele und Unternehmungen schweißen zusammen.

Gegen die Langeweile bei der Autofahrt

01 Autobingo (dieses Spiel kann man kaufen oder auch selbst machen)

Jeder Mitspieler hat eine Karte mit verschiedenen Symbolen. Nun ist Aufmerksamkeit gefragt: Jedes Symbol, das draußen in echt zu sehen ist, kann abgehakt werden. Der Spieler, der als Erstes fünf Symbole in einer Reihe abgehakt hat, gewinnt. Spannend, was es alles zu entdecken gibt!

02 Ende offen – Wortspiele mit Witz

Besonders bei Autofahrten sind Spiele mit Kleinteilen oftmals eher frustrierend als unterhaltend. Eine einfache Alternative sind Wortspiele, zum Beispiel das „Wie-geht’s-weiter-Spiel“. Zunächst wird eine Reihenfolge festgelegt. Der erste Mitspieler sagt ein Wort und reihum wird mit je einem weiteren Wort ein Satz gebildet. Wer nicht mehr weitermachen kann, darf zum Trost den nächsten Satz anfangen.

03 Kopfrechnen

Mathe ist doof? Nicht immer. Fixes Kopfrechnen auf langen Autofahrten kann einen Heidenspaß machen. Wer ist der schnellste Rechner im Auto? Manchmal schneiden die Erwachsenen da gar nicht so gut ab.

Spiele am Strand

04 Urlaubsgrüße vom Strand

Bei Ebbe lassen sich im nassen Sand hervorragend Bilder malen und Wörter schreiben. Mit dem Handy fotografieren und ab damit per MMS an Freunde und Großeltern. Die freuen sich!

05 Tropflandschaften

Man legt am Strand – außer Reichweite der Wellen – eine Kuhle mit flüssigem Matsch an. Nun nimmt man den flüssigen Sand vom Boden der Kuhle und drückt diesen durch einen Spalt in der zur Faust geballten Hand hindurch, sodass der Sand tropfenweise auf den Strand fällt. Das wiederholt man immer am selben Fleck, bis eine Art spitz zulaufender Matsch-Zapfen aus dem Sand ragt. Auf diese Weise können nebeneinander viele
unterschiedliche dieser Zapfen erzeugt werden und es ergibt sich eine bizarr aussehende Landschaft aus Sand-Stalagmiten.

Bei Regenwetter das Gehirn fit halten

06 Prominentenspiel

Wer bin ich? Pippi Langstrumpf, Micky Mouse oder Mozart? Jeder bekommt einen Zettel mit dem Namen einer berühmten Persönlichkeit an die Stirn geklebt. Nun ist Ermittlungsarbeit gefragt: Um seine Figur zu erraten, müssen Fragen gestellt werden, die nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden, z.B. „Lebe ich im 18. Jahrhundert?“.Lautet die Antwort „Nein“, ist der nächste dran. Wer als Erster seine Figur erraten hat, hat gewonnen.

07 Denkfix

Es wird eine Karte gezogen, auf der ein Thema angegeben ist, wie zum Beispiel „Berg“ oder „Auto“. Jetzt wird eine Scheibe gedreht, auf der das Alphabet abgebildet ist. Mit dem Buchstaben, bei dem die Scheibe anhält, müssen die Spieler dann ein Lösungswort bilden, das zum Thema passt. Ein Name mit X....? – Xavi! Fixe Köpfchen spielen hier ihr Allgemeinwissen aus. Wer als Erster ein Wort gefunden hat, bekommt die Karte. Wer die meisten Karten hat, gewinnt.

Outdoor: Die Urlaubsumgebung mal anders kennenlernen

08 Geocaching

Beim Geocaching werden mit dem GPS des Handys sogenannte „Caches“ gesucht, die versteckt und auf einer Geocachekarte im Internet eingetragen sind. Diese Caches sind Gegenstände unterschiedlicher Art und Größe, zum Beispiel Sticker, Magneten oder Postkarten. Manche Caches darf der „Jäger“ mitnehmen, wenn er dafür einen neuen Cache an den Fundort legt. Andere Caches sollen von ihren Findern schrittweise zu unterschiedlichen Orten auf der ganzen Welt transportiert werden. Um die Caches zu finden, muss man erstens suchen und zweitens teilweise auch Rätsel lösen. Hat man einen Cache gefunden, trägt man dies in das Online-Logbuch ein. So teilt man anderen die Position mit oder kann auch selbst den Weg des Caches um die Welt verfolgen. Die „Schatzkiste“, in welcher der Cache ist, bleibt aber immer am Fundort, damit das Spiel weitergehen kann. Das Faszinierende: Geocaching ist auf der ganzen Welt verbreitet. Geocaching macht aus Spaziergängen eine spannende Schatzsuche.

Weiterführende Links: Wo kann ich mich über Reiseimpfungen informieren?

www.auswaertiges-amt.de
Auswärtiges Amt

www.crm.de
Centrum für Reisemedizin

www.tropeninstitut.de
Tropeninstitut

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