Rückenschmerzen

  • Rücken & Wirbelsäule

Das Kreuz mit dem Kreuz

Rückenschmerzen galten lange Zeit als Folge unseres aufrechten Gangs. Doch das stimmt nicht. Vergleiche zwischen uns Menschen und Affen zeigen: Unser Rücken taugt in Wahrheit bestens für die Bewegung auf zwei Beinen. Der Rücken des Menschen ist zwar, stammesgeschichtlich gesehen, eine uralte Konstruktion, aber wahrlich keine Fehlkonstruktion. Dennoch war die Menschheit noch nie so kraftlos und unbeweglich wie heute und Probleme mit unserem Bewegungsapparat, insbesondere Rückenschmerzen sind zu einem Volksleiden geworden.

Zeichen dieser Degeneration sind zum Beispiel Fetteinlagerungen in die Muskeln, und langsamer Muskelschwund, was auf Dauer zu heftigen Schmerzen führen kann. Hinzu kommt, dass sich die Menschen der Industriestaaten in wenigen Generationen eine Umwelt geschaffen haben, die nicht mehr zu ihrem Rücken passt. Wir muten uns eine Untätigkeit zu, für die wir entwicklungsgeschichtlich nicht geeignet sind.

Ursachen

Die Ursachen von Rückenschmerzen sind weit gefächert. Eine Abnutzung der Wirbelsäule kann ebenso der Grund sein wie Osteoporose, Bandscheibenerkrankungen oder entzündlich-rheumatische Erkrankungen, Rückenschmerzen entstehen aber auch durch einseitige oder falsche Belastung, Haltungsschäden und Bewegungsmangel.

Auslöser (u.a.):

  • Fehlhaltung und einseitige Belastungen

  • Wirbelsäulenverkrümmung, Wirbelentzündung, nichtentzündliche Wirbelerkrankung

  • Hexenschuss und Ischiasbeschwerden

  • Bandscheibenvorfall

  • Osteoporose

  • Psychosoziale Ursachen (Stress, Angst, Unzufriedenheit)

Aktiv werden und in Bewegung bleiben!

Wir sind geborene Läufer, die eigentlich jeden Tag 30 Kilometer gehen müssten – aber an vielen Tagen kommen wir nicht mal ein paar hundert Meter weit. Das Fazit: wir müssen unsere Muskulatur wieder viel stärker bewegen und trainieren, um nicht weiterhin Schaden durch mangelnde Bewegung zu nehmen.

Rückenbeschwerden ohne ernsthafte Schäden bessern sich meist durch Wärme und Bewegung. Außerdem gilt die Grundregel, nicht das Bett zu hüten, sondern in Bewegung zu bleiben. Damit kann man vermeiden, dass aus akuten Schmerzen chronische oder immer wiederkehrende Schmerzen werden.

Die meisten Sportarten reichen allerdings nicht aus, um die Rücken- und Bauchmuskulatur ausreichend zu stärken. Ein zusätzliches Kräftigungstraining für die individuellen Schwachstellen ist durchaus sinnvoll. Besonders rückenfreundliche oder rückenfeindliche Sportarten gibt es aus wissenschaftlicher Perspektive nicht, manche Sportarten fordern bestimmte Muskelgruppen stärker, doch grundsätzlich gilt: jede Form der Bewegung ist besser als vermeintliche Schonung auf dem Sofa.

Sportarten im Check

Joggen

Joggen

Joggen ist gut für den Muskelerhalt, Rückenmuskeln werden im Wechsel be- und entlastet und Verspannungen sind deshalb unwahrscheinlich.

Klettern

Klettern

Klettern stellt ein ideales Ganzkörpertraining dar, die kontrollierten Bewegungen sind besonders rückenschonend. Zudem aktiviert Klettern die gesamte Oberkörpermuskulatur. Anschließendes Dehnen ist wie bei allen anderen Sportarten sehr wichtig.

Schwimmen

Schwimmen

Der Auftrieb des Wassers beim Schwimmen entlastet die beanspruchte Wirbelsäule. Rückenschwimmen und Kraulen sind besonders schonende Bewegungsabläufe.

Radfahren

Radfahren

Radfahren kräftigt die Muskulatur je nach Haltung. Aufrechtes Sitzen schont die Wirbelsäule, trainiert aber kaum die Rumpfmuskulatur.

Yoga

Yoga

Beim professionellen Yoga-Training werden insbesondere alle Rückenmuskeln intensiv gedehnt und die Wirbel mobilisiert. Die komplexen Bewegungsabläufe zu erlernen, braucht etwas Zeit und Anfänger sollten die Intensität langsam steigern.

Golf

Golf

Sogar Golf in Kombination mit stärkenden Rückenübungen stellt ein Ausgleichtraining gerade für ältere Menschen dar, welches Volumen und Reaktionsfähigkeit der Muskeln deutlich verbessern kann.

Die Last auf den Schultern – chronische Rückenschmerzen

Während jüngere Menschen öfter mit Sportverletzungen und Muskelverspannungen zu tun haben, leiden ältere Menschen eher unter verschleißbedingten Gelenkerkrankungen und Muskelschmerzen, die sich oft im Rücken manifestieren. Mehr als 80% der Deutschen leiden mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen –  viele davon sogar dauerhaft. Häufig sind unspezifische Rückenschmerzen nicht auf Veränderungen der Wirbelsäule zurückzuführen, sondern auf das komplexe Zusammenspiel  von Muskeln, Gelenken und Bändern im Rücken. Das „eigentliche Problem“ bei Rücken- und Nackenschmerzen ist die „Anspannung“. Wir bewegen uns zu wenig, haben dadurch Muskel- und Haltungsschwächen und belasten falsch. Anscheinend entspannt sitzen wir vor dem Bildschirm, haben dennoch einen hohen Muskeltonus und verkrampfen und verspannen uns.

Keinen Rückenschmerz zu haben ist beinahe nicht mehr normal. Mehr als 80 Prozent aller Deutschen spüren ihn mindestens einmal im Leben. Hexenschuss, Ischias, Nacken- und Lendenschmerzen sind nach dem Schnupfen der zweithäufigste Grund, zum Arzt zu gehen. Paradox erscheint, dass Menschen in früheren Jahrhunderten ungleich stärkere Abnutzungserscheinungen an ihren Wirbeln hatten als die heute lebenden Menschen. Frühere Generationen klagten hingegen viel seltener über Rückenschmerzen. Heute haben sich die Verhältnisse umgekehrt – die Wirbel und Bandscheiben sind vergleichsweise gut in Schuss, und doch hat es fast jeder im Kreuz. Mittlerweile ist bekannt, dass dauerhafte seelische Anspannung und ständiger Stress krankmachende Vorgänge auslösen können, die zu Schmerzen führen können oder bestehende verstärken.

Fast alle Menschen mit Rückenschmerzen leiden unter einem Muskelschwund, mit weniger Bewegung in Folge, was wiederum noch mehr Beschwerden hervorruft. Denn ohne das Muskelkorsett verliert unsere Wirbelsäule ihren natürlichen Schutz, wird instabil und anfällig für schmerzhafte Verspannungen. Verschlissene Wirbel kann zwar niemand wieder heil machen, aber die Muskeln in Bewegung zu halten und die Seele zu stärken, kann dem Rückenschmerz die Stirn bieten.

Schnelle Linderung bei Sportverletzungen

Kommt es durch Bewegungsmangel, Über- oder Fehlbelastungen und Stress oder monotone Bewegungsabläufe zu Schmerzen, Entzündungen oder eingeschränkter Bewegungsfähigkeit,heißt es, den Teufelskreis zu durchbrechen. Cremes und Salben an schmerzenden oder entzündeten Stellen aufgetragen, bringen rasche und effektive Schmerzlinderung.

Aber auch Verstauchungen und Prellungen im Haushalt, auf dem Arbeitsweg, in der Freizeit und natürlich auch im Sport passieren jeden Tag tausendfach und sind mit Bewegungsschmerzen und Funktionseinschränkungen verbunden. Sehr häufig gehen diese Verletzungen mit Schwellungen und Hämatomen einher, Schmerzen, Rötung und Überwärmung kommen hinzu.

Die Erstversorgung ist hier entscheidend und Betroffene sollten die PECH-Regel beherzigen.

PECH-Regel

Pause

Pause!

Das verletzte Körperteil braucht Ruhe.

Eis

Eis

Eis mindert Schmerzen, Blutung und Schwellung.

Compression

Compression:

Leichter Druck auf Venen durch eine elastische Binde verringert die Schwellung.
Tipp: Druckverband herzwärts wickeln, nicht abbinden!

Hochlagern

Hochlagern

Hochlagern des Körperteils erleichtert den Rückfluss von Blut und Lymphe und mindert die Schwellung.

Aber auch jede kleine Alltagspause lässt sich nutzen, schon ein 15-Minuten-Programm zeigt große Wirkung. Mobilisierungs-, Kräftigungs- und Dehnübungen lassen sich regelmäßig, am besten täglich, in den Tagesablauf einplanen. Übungsanleitungen holen Sie sich am besten beim Orthopäden oder in spezialisierten Reha-Zentren.

Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, sind Gele oder Cremes mit abschwellender und schmerzlindernder Wirkung zu empfehlen. Als Gel sorgt ein solches Produkt auch noch für angenehme Kühlung.

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